In einer umfassenden Erhebung zeigt die Ö3-Jugendstudie 2025, dass trotz globaler Krisen und wachsender Unsicherheit eine überwältigende Mehrheit der 16- bis 25-Jährigen in Österreich mit ihrem Leben zufrieden ist. Insgesamt 86 Prozent dieser jungen Menschen berichten von Zufriedenheit mit ihrem Leben, während 78 Prozent mit ihrer Ausbildung oder Arbeit ebenfalls zufrieden sind. Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die wachsende Besorgnis um psychische Gesundheit, da ein Viertel der Befragten angibt, in letzter Zeit unter psychischen Problemen zu leiden.
GenZ im Umbruch: Psychische Gesundheit im Fokus
Die Herausforderungen der letzten Jahre – von der Pandemie bis zu geopolitischen Unsicherheiten – haben deutlich ihre Spuren bei der Generation Z hinterlassen. Trotz dieser Belastungen zeigen die Ergebnisse, dass junge Menschen heutzutage weniger auf sich allein gestellt sind. Bei psychischen Problemen würden 69 Prozent der Befragten nicht zögern, Unterstützung zu suchen. Die ersten Ansprechpartner wären dabei vor allem die Eltern und enge Freunde. Diese hohe Bereitschaft, Hilfe anzunehmen, spiegelt sich in einem insgesamt positiven Umgang mit sozialen Beziehungen wider, die einen zentralen Stellenwert im Alltag der jungen Menschen einnehmen. 90 Prozent verbringen ihre Freizeit gerne mit Freunden, während 87 Prozent auch Zeit mit der Familie schätzen.
Beruf und Arbeitswelt: Wunsch nach Sicherheit und Sinn
Die GenZ legt großen Wert auf ihre berufliche Zukunft, und ihre Prioritäten in der Arbeitswelt sind klar. Ein sicherer Arbeitsplatz steht ganz oben auf der Liste der Wünsche, gefolgt von einer sinnvollen Tätigkeit und der Möglichkeit, im Team zu arbeiten. Diese Faktoren sind für rund 75 Prozent der jungen Menschen sehr wichtig. Weitere Wünsche, wie eine gute Work-Life-Balance (59 Prozent) oder die Möglichkeit zum Homeoffice (29 Prozent), zeigen, dass auch moderne Arbeitsformen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Interessanterweise bestätigt die Studie nicht das Klischee einer arbeitsscheuen Generation: 80 Prozent der Befragten sind bereit, Vollzeit zu arbeiten, was ihre hohe Berufsorientierung unterstreicht.
Partnerschaft und Familie: Neue Perspektiven für die Zukunft
Die junge Generation denkt zunehmend fortschrittlicher, wenn es um Themen wie Partnerschaft und Familie geht. 72 Prozent der 16- bis 25-Jährigen wünschen sich zu heiraten oder eine eingetragene Partnerschaft einzugehen. Gleichzeitig lehnen viele die traditionelle Aufteilung der Care-Arbeit ab: 61 Prozent der jungen Männer und 81 Prozent der jungen Frauen sind der Meinung, dass Care-Arbeit nicht mehr ausschließlich Frauen zugeschrieben werden sollte. Ein weiteres deutliches Zeichen für einen Wandel in den traditionellen Geschlechterrollen ist der hohe Anteil der jungen Menschen, die die Idee unterstützen, dass Väter ebenso wie Mütter ein Jahr Elternzeit nehmen sollten – 91 Prozent der Frauen und 76 Prozent der Männer sprechen sich dafür aus.
Sorgen um die Zukunft: Krieg, Terror und der Klimawandel
Wie viele junge Menschen weltweit, machen sich auch die Befragten der Ö3-Jugendstudie Sorgen um die Zukunft. Besonders die weltpolitische Lage beschäftigt sie. 80 Prozent der jungen Menschen geben an, dass die laufenden Kriege sie ängstigen, während 73 Prozent Terrorismus als ernsthafte Bedrohung empfinden. Auch das Thema Aufrüstung steht in der Diskussion – 58 Prozent der Befragten lehnen eine verstärkte Aufrüstung ab. Bei der Frage nach der Haltung zur NATO und Neutralität entscheiden sich 79 Prozent für die Neutralität.
In Bezug auf die europäische Politik sind 59 Prozent der jungen Menschen optimistisch und vertrauen auf das Potenzial der EU, die aktuellen globalen Herausforderungen zu meistern. Dennoch sorgt der steigende Druck auf die Lebenshaltungskosten für Besorgnis: 56 Prozent der Befragten sorgen sich um bezahlbaren Wohnraum. Der Klimawandel, auch wenn er als weniger drängend wahrgenommen wird, bleibt für 55 Prozent ein zentrales Thema.
Politik und Medien: Das Interesse der GenZ an aktuellen Entwicklungen
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie ist das hohe Interesse der Generation Z an politischen Themen. 77 Prozent der jungen Menschen geben an, sich aktiv für Politik zu interessieren und politische Prozesse zu verfolgen. Die Mehrheit (87 Prozent) hält es für wichtig, über aktuelle Nachrichten informiert zu sein. Dennoch gibt es eine kritische Haltung gegenüber den sozialen Medien: Zwei Drittel empfinden sie als Zeitverschwendung, obwohl sie nicht in der Lage sind, sich von ihnen zu lösen.
Eine Generation zwischen Zufriedenheit und Besorgnis
Die Ö3-Jugendstudie 2025 bietet einen detaillierten Einblick in die Gedankenwelt der Generation Z in Österreich. Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre zeigt sich eine Generation, die mit ihrem Leben weitgehend zufrieden ist und optimistisch in die Zukunft blickt. Gleichzeitig gibt es klare Vorstellungen von den Veränderungen, die notwendig sind, um das Leben und die Arbeitswelt der jungen Generation zu verbessern. Ihre Bereitschaft, soziale Probleme wie psychische Gesundheit anzusprechen und aktiv Lösungen zu suchen, weist auf eine fortschrittliche und offene Haltung hin, die in den kommenden Jahren weiterhin von Bedeutung sein wird.