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UNO-Bericht: Rückschritte bei Frauenrechten in jedem vierten Land

by Steven Peterson
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UNO-Bericht Rückschritte bei Frauenrechten in jedem vierten Land

Laut einem am 6. März 2025 veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen sind die Rechte von Frauen weltweit weiterhin bedroht. Der Bericht zeigt, dass in rund einem Viertel der Länder Rückschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter verzeichnet wurden. Trotz zahlreicher Fortschritte bleibt die Situation für viele Frauen prekär, insbesondere in Konfliktgebieten und unter den Auswirkungen globaler Krisen.

Weltweite Herausforderungen für Frauenrechte

In vielen Ländern haben Frauen weiterhin mit erheblichen Hürden zu kämpfen. So ist beispielsweise die Zahl der Frauen und Mädchen, die in Konfliktgebieten leben, in den letzten zehn Jahren um die Hälfte gestiegen. In diesen Regionen sind Frauen nicht nur körperlichen Gefahren ausgesetzt, sondern auch vermehrt Opfer von Gewalt. Frauenrechtsaktivisten, die sich für den Schutz und die Rechte von Frauen einsetzen, sind zunehmend bedroht oder werden sogar getötet.

Die Lage wird durch die Auswirkungen globaler Krisen weiter verschärft. Die Klimakrise, die Corona-Pandemie und steigende Lebensmittelpreise tragen dazu bei, dass viele Länder weniger Mittel für Organisationen zur Förderung und zum Schutz von Frauen bereitstellen. Auch in Industrieländern gibt es Rückschritte: In Vorarlberg, Österreich, etwa, wird die Arbeit von Frauen nach wie vor weniger wertgeschätzt als die von Männern.

30 Jahre Pekinger Erklärung: Ein Schritt nach vorn, aber noch viel zu tun

Der Bericht, der anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März und des 30. Jahrestages der Pekinger Erklärung veröffentlicht wurde, zeigt, dass zwar Fortschritte erzielt wurden, aber noch immer viel zu tun bleibt. Die Pekinger Erklärung, die 1995 von mehr als 18 UNO-Mitgliedstaaten unterzeichnet wurde, legte einen umfassenden Plan zur Förderung der Geschlechtergleichstellung und der Stärkung von Frauen und Mädchen fest. Seitdem konnte unter anderem die Müttersterblichkeit um ein Drittel gesenkt werden und der Anteil von Frauen in Parlamenten ist gestiegen. Auch zahlreiche Gesetzesreformen zur Gleichstellung wurden weltweit durchgeführt.

Trotz dieser Erfolge sind die Herausforderungen nach wie vor gewaltig. Laut dem Bericht wird alle zehn Minuten eine Frau oder ein Mädchen von ihrem Partner oder einem Familienmitglied getötet. Eine weitere Sorge ist die zunehmende Verbreitung schädlicher Stereotypen, die durch digitale Technologien und Künstliche Intelligenz noch verstärkt werden. Die digitale Kluft schränkt zudem die Möglichkeiten von Frauen weiter ein.

UNO-Generalsekretär: Frauenfeindlichkeit bleibt ein globales Problem

UNO-Generalsekretär António Guterres äußerte sich ebenfalls besorgt über die anhaltende Frauenfeindlichkeit weltweit. Er betonte, dass die Förderung von Frauen und Mädchen ein wichtiger Faktor für das Wohl der gesamten Gesellschaft sei: “Wenn Frauen und Mädchen aufsteigen können, geht es uns allen gut”, sagte er. Leider würden weltweit Frauenrechte angegriffen, statt Gleichberechtigung und Empowerment in den Vordergrund zu stellen.

Die UNO fordert daher einen entschlossenen Einsatz, um sicherzustellen, dass Menschenrechte, Gleichberechtigung und die Stärkung von Frauen und Mädchen weltweit Realität werden. Die internationale Gemeinschaft müsse gemeinsam dafür kämpfen, dass Frauen nicht nur als Opfer, sondern als gleichberechtigte Akteure in allen Bereichen der Gesellschaft anerkannt werden.

Ausblick: Der Weg zur Gleichstellung

Obwohl der Bericht der UNO die Schwierigkeiten und Rückschritte aufzeigt, bleibt der Blick nach vorne gerichtet. Die Weltgemeinschaft muss weiterhin aktiv an der Förderung der Frauenrechte arbeiten und die Bedingungen für Frauen und Mädchen weltweit verbessern. Internationale Zusammenarbeit, die Stärkung von Frauenrechtsorganisationen und die Schaffung eines gerechten rechtlichen Rahmens sind entscheidend, um echte Veränderungen herbeizuführen.

Der Internationale Frauentag am 8. März bietet einen wichtigen Moment, um die Erfolge zu feiern und gleichzeitig auf die ungelösten Herausforderungen aufmerksam zu machen. Doch es bleibt klar: Der Kampf für die Rechte der Frauen ist noch lange nicht gewonnen.

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Bildquelle: vol.at

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