Österreichs Frauen-Handballnationalteam hat sich eindrucksvoll für die Weltmeisterschaft 2025 qualifiziert. Die Entscheidung fiel am Sonntagabend in der Türkei, wo das Team von Cheftrainerin Monique Tijsterman das Play-off-Rückspiel gegen die Gastgeberinnen mit 30:25 gewann. Bereits im Hinspiel hatte die junge Mannschaft mit 36:29 überzeugt. Damit steht ein Gesamtergebnis von 66:54 und der verdiente Einzug zur WM-Endrunde in Deutschland und den Niederlanden (27. November bis 14. Dezember 2025) fest.
Junges Team zeigt Reife in der Türkei
Die Qualifikation ist ein Meilenstein für das neu formierte und stark verjüngte Nationalteam. „Ich kann den Mädels nur gratulieren“, sagte Kapitänin Katarina Pandza nach dem Spiel. „Wir hatten viele Ausfälle, aber nie Zweifel an uns.“ Auch eine laute Heimkulisse in der Stadt Amasya, etwa 100 Kilometer südlich von Samsun, brachte die Österreicherinnen nicht aus dem Konzept.
Rückhalt zwischen den Pfosten: Denise Kaufmann glänzt
Bereits in den ersten Minuten zeigte sich, dass die Partie kein Selbstläufer werden würde. Die Türkei, zuletzt Teilnehmer bei der Europameisterschaft, startete druckvoll. Doch Torfrau Denise Kaufmann, die erst ihr viertes Länderspiel bestritt, parierte mehrfach stark und brachte Ruhe ins Spiel. Österreich konnte sich defensiv gut organisieren und blieb stets vorne.
Zur Halbzeit führten die Österreicherinnen mit 14:11. Der Vorsprung hätte sogar höher ausfallen können, wären einige Chancen besser verwertet worden. Doch die klare Linie war erkennbar: Kompakt stehen, Chancen nutzen, Tempo halten.
Stankovic und Schlegel treffen je sechsmal
Im zweiten Durchgang spielte das ÖHB-Team seine Klasse konsequent aus. Eleonora Stankovic und Klara Schlegel trafen je sechsmal und waren die erfolgreichsten Werferinnen auf Seiten der Gäste. Auch wenn die Türkinnen in Überzahl noch einmal herankamen, war der Sieg nie ernsthaft gefährdet.
Die Statistik spricht klar für Rot-Weiß-Rot: Es war der zehnte Sieg im elften Spiel gegen die Türkei. Der erneute Einzug in eine Weltmeisterschaft unterstreicht den sportlichen Aufwärtstrend.
Tijsterman: „Ein großer Schritt für das junge Team“
Für Monique Tijsterman, seit Anfang des Jahres Cheftrainerin, ist die Qualifikation ein großer Erfolg: „Ich bin sehr stolz. Die jungen Spielerinnen haben viel gelernt und den Vorsprung mit Köpfchen und Herz verteidigt.“
Dass viele Stammkräfte fehlten, machte den Erfolg umso bedeutender. Es zeigt auch, wie breit der Kader aufgestellt ist. „Wir haben Charakter gezeigt“, so Tijsterman weiter. „Die Mädels sind bereit, auf der großen Bühne zu spielen.“
Dritte WM-Teilnahme in Folge für Österreich
Mit der erfolgreichen Qualifikation ist Österreich zum dritten Mal in Serie bei einer WM vertreten. Dies stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein des Teams, sondern auch die Stellung im internationalen Frauenhandball. Für das Turnier im Winter erwarten Experten eine spannende Gruppenphase mit vielen Chancen für Überraschungen.
Das österreichische Team will in Deutschland und den Niederlanden nicht nur teilnehmen, sondern auch Akzente setzen. Die kommenden Monate dienen der gezielten Vorbereitung.
Die österreichischen Handball-Frauen haben in einem schwierigen Umfeld Nervenstärke und Teamgeist bewiesen. Die Qualifikation zur WM ist nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein Signal für die Zukunft: Mit jungen Talenten und einer klaren Vision ist Österreich im Frauenhandball wieder ein ernstzunehmender Gegner auf Weltniveau.