Volkswagen verhandelt derzeit mit der US-Regierung über einen Sonderdeal, um neue Zölle auf Autoimporte zu umgehen. Diese Gespräche finden statt, nachdem die USA im April 2025 Einfuhrzölle von 25 Prozent auf ausländische Fahrzeuge eingeführt haben. Die Maßnahme ist Teil von Präsident Donald Trumps Strategie, die heimische Industrie zu schützen und das Handelsdefizit zu senken.
Volkswagen-Chef Oliver Blume reiste dafür nach Washington, um direkt mit dem US-Handelsministerium zu sprechen. Die Gespräche laufen weiter, und es gibt regelmäßigen Kontakt mit amerikanischen Behörden. Ziel ist ein Abkommen, das Volkswagen von den neuen Zöllen befreit oder eine günstigere Regelung ermöglicht.
Volkswagen setzt in den Verhandlungen auf seine starke Präsenz in den USA. Der Konzern beschäftigt dort bereits 20.000 Menschen direkt und unterstützt weitere 55.000 Arbeitsplätze über Zulieferer. In den US-Werken werden nicht nur Pkw, sondern auch Lkw und Schulbusse gebaut.
Um seine Position zu stärken, will Volkswagen noch mehr Geld in den USA investieren. Geplant sind der Ausbau bestehender Werke und neue Projekte, die zusätzliche Jobs schaffen sollen. Damit möchte das Unternehmen zeigen, dass es zur US-Wirtschaft beitragen will und langfristig in den Markt investiert.
Volkswagen hofft, dass diese Investitionen helfen, eine Sonderregelung zu erreichen. So könnten hohe Kosten durch die neuen Zölle vermieden werden, die die Fahrzeuge auf dem US-Markt deutlich teurer machen würden.
Auch andere deutsche Autobauer wie BMW und Mercedes-Benz führen Gespräche mit der US-Regierung. Diskutiert wird ein Modell, bei dem die Anzahl importierter Autos mit der Menge an Fahrzeugen verrechnet wird, die aus US-Werken exportiert werden. Diese Lösung könnte die Zollbelastung insgesamt senken. Die Unternehmen streben eine Einigung bis Juni 2025 an.
Das wichtigste US-Werk von Volkswagen steht in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee. Die Fabrik wird derzeit erweitert, um dort künftig auch Elektroautos zu produzieren. Der Konzern plant in den nächsten Jahren Investitionen in Milliardenhöhe an diesem und weiteren Standorten in den USA.
Die Handelspolitik von Präsident Trump zielt darauf ab, mehr Industriearbeitsplätze in die USA zurückzubringen und das Handelsdefizit zu verringern. Seine Regierung nutzt Zölle gezielt, um Unternehmen unter Druck zu setzen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Mit dem Angebot neuer Investitionen reagiert Volkswagen direkt auf diese Strategie.
Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte dies ein Modell für andere ausländische Unternehmen werden, um US-Zölle zu vermeiden. Die Europäische Union verfolgt die Gespräche genau. Ein Sonderabkommen mit deutschen Firmen könnte bei anderen Autoherstellern aus Europa oder Asien für Unmut sorgen, wenn diese keinen vergleichbaren Vorteil erhalten.
Volkswagen hofft, mit seinem Engagement für Arbeitsplätze und Produktion in den USA eine faire Lösung zu finden und das Geschäft auf dem wichtigen US-Markt zu sichern. Das Ergebnis der Verhandlungen dürfte in den nächsten Wochen feststehen, wobei der Juni als entscheidender Zeitpunkt gilt.