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AUA: Kollektivvertragsverhandlungen und Nahost-Konflikt belasten Jahresbilanz

by Bregenzer Zeitung
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AUA bekommt KV-Verhandlungen und Nahost-Konflikt zu spüren

Austrian Airlines (AUA) konnte im vergangenen Jahr zwar ein Wachstum bei Passagierzahlen, Flügen und Umsatz verzeichnen, musste jedoch einen deutlichen Rückgang beim bereinigten Betriebsergebnis hinnehmen. Die schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen mit dem fliegenden Personal sowie der Nahost-Konflikt belasteten das Ergebnis erheblich.

Einbruch des EBIT trotz steigender Umsätze

Laut der AUA, einer Tochtergesellschaft der deutschen Lufthansa, stieg die Anzahl der Passagiere 2024 um 5 Prozent auf rund 14,59 Millionen Personen. Ebenso erhöhte sich die Zahl der Flüge auf 119.127, was einem Zuwachs von 5 Prozent entspricht. Der Umsatz legte auf 2,46 Milliarden Euro zu. Trotz dieser positiven Entwicklungen sank das bereinigte EBIT um 40 Prozent auf 76 Millionen Euro, während das Betriebsergebnis (EBIT) um 43 Prozent auf 73 Millionen Euro einbrach.

Gründe für den Gewinnrückgang

AUA begründet den Gewinnrückgang mit den zähen Kollektivvertragsverhandlungen. Diese führten zu Betriebsversammlungen und Streiktagen, was nicht nur den Flugbetrieb beeinträchtigte, sondern auch eine Buchungszurückhaltung zur Folge hatte. Die daraus resultierenden Kosten belaufen sich auf rund 35 Millionen Euro.

Hinzu kommt der Nahost-Konflikt, der dazu führte, dass zahlreiche Flüge über Monate ausgesetzt werden mussten. Die dadurch entgangenen Einnahmen schätzt AUA auf rund 40 Millionen Euro.

Erholung im zweiten Halbjahr

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zeigte sich im zweiten Halbjahr eine deutliche Erholung. „Wir sind trotz höherer Produktion aufgrund von Einmaleffekten im ersten Halbjahr deutlich unter unseren Erwartungen geblieben. Umso erfreulicher ist, dass unsere Performance im Laufe des zweiten Halbjahrs wieder voll auf Kurs war“, kommentierte AUA-CEO Annette Mann.

Mittelfristig strebt die Fluggesellschaft eine EBIT-Marge von 8 Prozent an – deutlich über den zuletzt erreichten 3,1 Prozent. Für das laufende Jahr peilt die AUA ein Ergebnis im dreistelligen Millionenbereich an.

Fokus auf Pünktlichkeit in 2025

Ein wichtiger Schwerpunkt für das laufende Jahr ist die Pünktlichkeit. Zwar zählt die AUA mit einer Pünktlichkeitsrate von 80,2 Prozent weiterhin zu den zehn pünktlichsten Fluggesellschaften Europas, das Unternehmen möchte jedoch wieder unter die Top 3 gelangen. 2023 lag die Pünktlichkeit noch bei 84,4 Prozent.

Herausforderungen für die Zukunft

Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen sieht sich die AUA weiterhin mit Wettbewerbsverzerrungen konfrontiert, die außereuropäischen Airlines zugutekommen. Trotz dieser Hindernisse bleibt das Unternehmen optimistisch und setzt auf eine kontinuierliche Verbesserung der Betriebsabläufe sowie eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Kennzahlen.

Weitere Informationen zur Entwicklung der AUA und aktuellen Branchen-News finden Sie auf Bregenzer Zeitung.

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