Im traditionsreichen Wiener Derby hat Austria Wien am Sonntagabend eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Gegen den Erzrivalen Rapid verlor das Team von Trainer Michael Wimmer mit 1:2 und verspielte damit zwei Runden vor Saisonende die letzte realistische Chance auf den Titel in der Fußball-Bundesliga. Das 346. Aufeinandertreffen der beiden Stadtrivalen war zugleich ein sportlicher und emotionaler Tiefpunkt für die Violetten.
Rapid gewinnt verdient nach Treffern von Burgstaller und Kara
Vor rund 14.600 Fans in der Generali-Arena – Rapid-Anhänger waren nicht zugelassen – erzielte Guido Burgstaller in der 32. Minute die Führung für die Gäste. Zwar konnte Dominik Fitz in der 80. Minute per Elfmeter ausgleichen, doch Ercan Kara brachte Rapid nur vier Minuten später erneut in Führung und sicherte den Hütteldorfern den 2:1-Auswärtssieg.
Für Rapid war es der erste Derbysieg im Stadion der Austria seit dem 1. September 2019 und der erste volle Erfolg nach fünf sieglosen Pflichtspielen in Serie. Gleichzeitig feierte Interimscoach Stefan Kulovits seinen ersten Sieg an der Seitenlinie.
Austria fällt in entscheidender Phase zurück
Die Niederlage wiegt schwer: Austria liegt nun mit sechs Punkten Rückstand auf Sturm Graz und drei auf den Wolfsberger AC auf dem dritten Platz. Nur noch zwei Runden stehen aus, was den Traum vom Meistertitel praktisch beendet. Zudem war es bereits die vierte Niederlage in den letzten sechs Ligaspielen für die Austria – eine Krise zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Rapid sicherte mit dem Sieg Rang fünf in der Tabelle und liegt nun vier Punkte vor Verfolger Blau-Weiß Linz. Die grün-weißen Fans dürfen wieder auf ein Europacup-Ticket hoffen.
Frühe Aufreger, aber keine Führung für Austria
Das Spiel begann mit einem Aufreger: Bereits in der 3. Minute ging Maurice Malone im Strafraum zu Boden, nachdem Mamadou Sangare ihn zu Fall brachte. Schiedsrichter Christopher Jäger ließ jedoch weiterspielen. Kurz darauf hatte Burgstaller auf der Gegenseite die erste große Chance, scheiterte aber an Austria-Keeper Samuel Sahin-Radlinger.
Rapid übernahm im Anschluss mehr und mehr die Kontrolle. Nach einem Zuspiel von Lukas Grgic verwertete Burgstaller aus kurzer Distanz zur Führung. Die Austria fand nur schwer ins Spiel und blieb im letzten Drittel zu harmlos.
Fitz gleicht per Elfmeter aus, Kara trifft zum Sieg
Nach der Pause steigerte sich die Austria. In der 80. Minute wurde Anthony Schmid im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Dominik Fitz sicher zum 1:1. Doch die Freude währte nur kurz: In der 84. Minute vollendete Ercan Kara einen schnellen Konter und brachte Rapid erneut in Führung.
Die Austria konnte in den verbleibenden Minuten keine Antwort mehr finden. Rapid verteidigte diszipliniert und brachte den Vorsprung über die Zeit.
Stimmen zum Spiel
„Es tut weh, ausgerechnet gegen Rapid den Titel endgültig zu verlieren“, sagte Austria-Trainer Michael Wimmer nach dem Spiel. Rapid-Coach Kulovits zeigte sich zufrieden: „Die Jungs haben alles reingehauen. Es war ein hartes Spiel, aber wir waren die bessere Mannschaft.“
Austria braucht ein Fußball-Wunder
Zwei Spiele bleiben der Austria noch in dieser Bundesliga-Saison. Doch der Rückstand auf Sturm Graz und der aktuelle Negativtrend lassen kaum Hoffnung auf ein sportliches Wunder. Rapid hingegen schöpft neue Zuversicht im Kampf um die internationalen Startplätze.