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Busse könnten wenig genutzte Züge in Oberösterreich ersetzen

by Ryan Maxwell
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Busse könnten wenig genutzte Züge in Oberösterreich ersetzen

Die ÖBB, Österreichs Bundesbahn, muss ihre Ausgaben senken, um zum Bundesbudget beizutragen. Im neuen ÖBB-Plan bis 2030 wurden rund 10 Prozent des Budgets gestrichen. Statt der geplanten 21,9 Milliarden Euro für den bundesweiten Bahnausbau von 2025 bis 2030 stehen nur noch 19,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Das bedeutet, dass einige Projekte verschoben oder überprüft werden. In Oberösterreich betrifft das den nördlichen Teil der Mühlkreisbahn, die Almtalbahn und die Hausruckbahn. Es geht nicht darum, den öffentlichen Verkehr ganz einzustellen, sondern einige Zugstrecken durch Busse zu ersetzen. Diese Busse würden dann vom Land oder dem Verkehrsverbund Oberösterreich betreut und nicht mehr von den ÖBB.

Der nördliche Abschnitt der Mühlkreisbahn zwischen Aigen-Schlägl und Rottenegg wird derzeit von etwa 375 Fahrgästen pro Tag genutzt. Die Züge fahren im Ein- oder Zweistundentakt. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Fahrgäste in den nächsten 15 bis 20 Jahren auf etwa 600 steigen könnte. Die Hausruckbahn zwischen Attnang-Puchheim und Schärding hat derzeit rund 1.200 Fahrgäste täglich, mit einer Prognose von 1.900. Die Almtalbahn von Wels nach Grünau liegt bei 1.500 Fahrgästen am Tag, mit einer Prognose von 1.950.

Städtische Zugstrecken wie die Wiener Stammstrecke haben sehr hohe Nutzerzahlen mit 250.000 bis 300.000 Fahrgästen pro Tag und kurzen Taktzeiten von wenigen Minuten. Regionalbahnen wie Mattigtalbahn oder Innkreisbahn in Oberösterreich haben täglich zwischen 5.000 und 7.000 Fahrgäste, deutlich mehr als die drei Strecken, die überprüft werden. Die Grenze, ab der eine Regionalbahn wirtschaftlich sinnvoll ist, liegt bei etwa 2.000 bis 2.500 Fahrgästen pro Tag.

Aus diesem Grund könnte es sinnvoller sein, auf den Strecken Almtal-, Hausruck- und nördliche Mühlkreisbahn Busse einzusetzen. Die ÖBB wollen dies mit der Landesregierung besprechen. Die Verantwortlichen vor Ort sind jedoch mit dieser Idee unzufrieden. Sie argumentieren, dass viele Menschen täglich auf diese Züge angewiesen sind und befürchten, dass eine Ersetzung durch Busse die Mobilität in der Region und zukünftige Verkehrsprojekte beeinträchtigen könnte.

Die ÖBB betonen, dass der südliche Abschnitt der Mühlkreisbahn zwischen Rottenegg und Linz nicht betroffen ist. Aufgrund der niedrigen Fahrgastzahlen im nördlichen Abschnitt sind Busse eine vernünftige Alternative. Es gibt bereits ein dichtes Busnetz zwischen Aigen-Schlägl, Ulrichsberg und Linz, das von vielen Pendlern genutzt wird. Die Fahrt mit dem Bus vom nördlichen Mühlviertel nach Linz ist sogar 30 Minuten schneller als mit dem Zug. Die Verlagerung von 600 Fahrgästen von der Bahn auf den Bus bedeutet etwa 10 zusätzliche Busse pro Tag.

Die Budgetkürzungen und Fahrgastzahlen führen zu einem Umdenken bei einigen Regionalbahnstrecken in Oberösterreich. Der Ersatz der Züge durch Busse könnte Geld sparen und weiterhin Mobilitätsangebote sichern. Die endgültige Entscheidung wird in Gesprächen zwischen ÖBB und Landesregierung getroffen.

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