Russland hat vorgeschlagen, am Montag eine zweite Gesprächsrunde mit der Ukraine abzuhalten. Die Ukraine erwartet, dass Russland seine Vorschläge unverzüglich vorlegt, wie zuvor vereinbart. Der russische Außenminister sagte, das neue Dokument enthalte die Position Moskaus zur Lösung der Krise.
Der ukrainische Verteidigungsminister bestätigte, dass Kiew seine Position bereits an die russischen Verhandler übermittelt hat. Die Ukraine ist weiter offen für Gespräche, will aber Verzögerungen vermeiden und hofft, dass das russische Memorandum dem Ende des Konflikts näherbringt. Kiew zeigt sich auch bereit für eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, der internationale Druck auf Russland reiche nicht aus, um den Krieg zu beenden. Er bemerkte, dass wichtige Weltmächte, darunter die USA und China, nicht vollständig engagiert seien. Selenskyj deutete an, dass ein gerechter Frieden wohl erst nach dem Abgang von Präsident Wladimir Putin möglich sei, betonte aber, dass eine Waffenruhe sofort beginnen könne.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich zurückhaltend bei neuen Sanktionen gegen Russland. Er sagte, er wolle eine mögliche Einigung nicht gefährden und zeigte sich enttäuscht über die jüngste Gewalt während der laufenden Verhandlungen.
Trotz der Gespräche fürchtet die Ukraine eine neue Großoffensive im Nordosten. Präsident Selenskyj sagte, Russland habe rund 50.000 Soldaten in der Region Sumy zusammengezogen. Am vergangenen Wochenende startete Russland die bisher stärksten Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn. Es gibt keine Anzeichen, dass Moskau seine Forderungen lockert.
In Moskau sorgten ukrainische Drohnen für Störungen und führten zur vorübergehenden Schließung des Flughafens Wnukowo. Trümmer einer abgeschossenen Drohne landeten in der Stadt, Verletzte gab es nicht.
Das geplante Treffen am Montag wäre die zweite offizielle Verhandlungsrunde seit 2022. Die erste Runde in Istanbul brachte nur einen Gefangenenaustausch. Die Ukraine hatte einem US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe zugestimmt, den Russland bisher nicht akzeptiert hat.
Die Lage bleibt angespannt, und die Welt beobachtet die Entwicklungen genau. Ob Russland konkrete Vorschläge für Frieden vorlegt, ist ungewiss. Der Konflikt betrifft weiterhin Millionen Menschen.