In der Nacht auf Donnerstag hat Russland erneut Luftangriffe auf die Ukraine durchgeführt. Besonders stark betroffen war die Hauptstadt Kiew. Es kam zu schweren Zerstörungen, Bränden und mehreren Todesopfern.
Wohnhäuser in Kiew zerstört
Laut Bürgermeister Vitali Klitschko schlugen Drohnen und Raketen in mehreren Stadtteilen ein. Wohnhäuser und Autos gerieten in Brand. Ein Gebäude stürzte ein, Menschen werden noch unter den Trümmern vermutet.
Der ukrainische Notdienst meldete, dass neun Menschen ums Leben kamen. Über 60 weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten befinden sich auch sechs Kinder. Einige von ihnen liegen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Weitere Städte unter Beschuss
Auch in anderen Teilen des Landes gab es Angriffe. Besonders im Osten schlugen zahlreiche Drohnen ein. Der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terekow, berichtete auf Telegram von mehreren Explosionen in der Stadt. Ein großflächiger Drohnenangriff habe schwere Schäden verursacht. Genaue Opferzahlen lagen bis zum Morgen noch nicht vor.
Bereits am Mittwoch wurden Angriffe auf andere Städte gemeldet. In Dnipro, Saporischschja und Lwiw brachen Brände aus, die durch Raketen ausgelöst wurden. Rettungskräfte waren im Dauereinsatz.
Kinder unter den Verletzten
Der Notdienst erklärte, dass die Bergungsarbeiten besonders schwierig seien. In Kiew sind noch immer Einsatzkräfte im Einsatz, um verschüttete Menschen aus eingestürzten Gebäuden zu retten. Sechs verletzte Kinder wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ihr Zustand sei teilweise kritisch.
Ein Sprecher des Rettungsdienstes sagte:
“Die Feuerwehr und Nothelfer arbeiten ununterbrochen. Jede Minute zählt, um Leben zu retten.”
Drohnen und Raketen auf Zivilgebiete
Die ukrainische Luftwaffe meldete, dass in der Nacht mehr als 40 Drohnen und 20 Raketen von Russland abgefeuert wurden. Ein Teil der Geschosse konnte abgefangen werden. Trotzdem trafen viele Wohnhäuser und öffentliche Gebäude.
Die Regierung in Kiew spricht von einer gezielten Taktik, um Angst zu verbreiten und die Bevölkerung unter Druck zu setzen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Donnerstagmorgen in einer kurzen Videobotschaft:
“Der Terror hört nicht auf. Doch wir lassen uns nicht brechen. Jeder Angriff stärkt unseren Willen.”
Internationale Reaktionen
Die internationale Gemeinschaft reagierte mit scharfer Kritik. Die EU-Kommission verurteilte die Angriffe als Verletzung des Völkerrechts. Auch die deutsche Bundesregierung sprach von gezielten Angriffen auf die Zivilbevölkerung.
Die USA kündigten weitere militärische Hilfe an, darunter moderne Luftabwehrsysteme. Die NATO erklärte, dass die Sicherheit der Ukraine weiter gestärkt werden solle. Gespräche über zusätzliche Unterstützung laufen bereits.
Wiederaufbau wird immer schwieriger
Die Schäden in Kiew und anderen Städten sind enorm. Laut einem Bericht des ukrainischen Wiederaufbaufonds werden allein in Kiew hunderte Millionen Euro für Reparaturen und Wiederaufbau benötigt. Viele Menschen haben ihr Zuhause verloren und sind auf Notunterkünfte angewiesen.
Besonders in Schulen und Kindergärten fehlen sichere Schutzräume. Hilfsorganisationen fordern mehr internationale Unterstützung für den zivilen Schutz.
Trotz der schwierigen Lage bleibt die Hilfsbereitschaft innerhalb der Bevölkerung groß. Freiwillige helfen bei Bergungen, versorgen Verletzte und verteilen warme Mahlzeiten. In vielen Stadtteilen haben sich Nachbarschaftsinitiativen gebildet, die gemeinsam helfen.