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Totschnig warnt zu Ostern vor Maul- und Klauenseuche – Hygiene entscheidend

by Andrew Roberts
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Totschnig warnt zu Ostern vor Maul- und Klauenseuche – Hygiene entscheidend

Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat vor einer möglichen Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche (MKS) rund um die Osterzeit gewarnt. In einem Interview mit der APA rief er zur Vorsicht bei Reisen in betroffene Regionen auf. Besonders der Import von Fleisch oder Rohmilch aus Risikogebieten stelle eine Gefahr dar. Trotz bisher negativer Testergebnisse sei die Lage ernst, so Totschnig. Auch weitere umwelt- und agrarpolitische Themen wie das Klimagesetz, das Renaturierungsgesetz der EU und ein neues Gesetz zu Vollspaltböden standen im Fokus seiner Aussagen. Der Minister betonte die Bedeutung von Vorsicht und Zusammenarbeit über Ressortgrenzen hinweg.

Maul- und Klauenseuche: Minister warnt vor Einschleppung

Rund um die Osterfeiertage steigt das Risiko, dass die Maul- und Klauenseuche nach Österreich eingeschleppt wird. Das betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in einem aktuellen Interview. Rückkehrer aus Risikogebieten, vermehrte Reisen und der Besuch von Ostermärkten mit Produkten unbekannter Herkunft könnten laut ihm zu neuen Ausbrüchen führen.

„Wer mit Tieren in Kontakt kommt, kann die Krankheit ungewollt verbreiten“, erklärte Totschnig.

Derzeit gibt es in Österreich keinen nachgewiesenen Fall der Seuche. Dennoch ruft der Minister zu besonderer Wachsamkeit auf – insbesondere beim Mitbringen von Fleisch, Rohmilch oder Futtermitteln aus betroffenen Ländern.

Hygienevorgaben müssen eingehalten werden

Totschnig appellierte eindringlich an die Bevölkerung, die Hygieneregeln strikt einzuhalten. Besonders Landwirte und Tierhalter sollten darauf achten, keine Kontaminationsrisiken einzugehen. Auch Urlauber, die aus Ländern mit MKS-Fällen zurückkehren, sollten besondere Vorsicht walten lassen.

Die Maul- und Klauenseuche ist für den Menschen ungefährlich, für Nutztiere jedoch höchst ansteckend und wirtschaftlich verheerend. Ein Ausbruch hätte schwere Folgen für die österreichische Landwirtschaft.

Klimagesetz: Fortschritte noch 2025 erwartet

Neben der Seuchengefahr sprach Totschnig auch über das geplante Klimagesetz für Österreich. Ziel sei es, dieses noch 2025 vorzulegen. Der Gesetzesentwurf soll ein klares Regelwerk schaffen, wie verschiedene Ministerien – etwa Verkehr, Wirtschaft, Energie und Finanzen – beim Klimaschutz zusammenarbeiten.

„Ich bin zuversichtlich, dass es eines der ersten Gesetze im Klimabereich sein wird, das ich vorlege“, so Totschnig.

Ein wissenschaftlicher Beirat und die Beteiligung der Bevölkerung sollen fester Bestandteil des Gesetzes sein.

EU-Renaturierungsgesetz: Kritische Umsetzung

Kritisch äußerte sich Totschnig zur Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes, das bis 2026 mit einem nationalen Plan an die EU-Kommission gemeldet werden muss. Dieses Gesetz war unter der früheren Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) beschlossen worden und hatte beinahe zum Koalitionsbruch geführt.

Totschnig bemängelt vor allem die fehlende Flexibilität: „Wir haben bereits viele erfolgreiche Projekte – jetzt kommt ein Konzept von oben, ohne auf die Regionen einzugehen.“

Arbeitsgruppen mit den Bundesländern wurden bereits gegründet. Für konkrete Planungen fehlen laut dem Minister jedoch noch wichtige Informationen aus Brüssel.

Gesetz zu Vollspaltböden kommt im Mai

Dringend ist laut Totschnig auch eine neue gesetzliche Regelung für die Schweinehaltung. Der Verfassungsgerichtshof hatte entschieden, dass die bisherige Übergangsregelung für das Verbot von Vollspaltböden bis spätestens Ende Mai 2025 neu gefasst werden muss.

„Unser Ziel ist, dass weiterhin Schweinefleisch aus Österreich in gewohnter Qualität verfügbar bleibt – konventionell wie bio“, betont der Minister.

Ein entsprechendes Gesetz ist für Mai geplant. Die Schweineproduktion ist nach der Milchwirtschaft der zweitgrößte Bereich der Tierhaltung im Land.

Totschnig zeigt sich entspannt

Obwohl das Projekt nicht mehr in sein Ressort fällt, äußerte sich Totschnig auch zum Lobautunnel. Das Vorhaben war 2021 wegen klimapolitischer Bedenken gestoppt worden. Nun wird eine mögliche Wiederaufnahme geprüft.

„Wenn der Verkehrsminister grünes Licht gibt, werde ich mich nicht dagegen stellen“, sagte Totschnig.

Das Projekt ist laut Regierungsprogramm Teil einer bundesweiten Verkehrslösung zur Entlastung der Bevölkerung vom Durchzugsverkehr.


Mit klaren Warnungen zur Maul- und Klauenseuche sowie ambitionierten Zielen im Klima- und Umweltbereich zeigte sich Minister Totschnig in mehreren Bereichen entschlossen. Dabei betont er stets die Notwendigkeit, Betroffene einzubeziehen und praxisnahe Lösungen zu finden. In den kommenden Monaten werden entscheidende Weichen gestellt – für Tiergesundheit, Klimaschutz und landwirtschaftliche Produktion.

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