Mit einem neuen Präsidialdekret hat der US-Präsident Donald Trump die bisher geltende Begrenzung des Wasserdrucks in Duschköpfen in den Vereinigten Staaten aufgehoben. Das Dekret wurde am Mittwoch (Ortszeit) unterzeichnet. Ziel sei es, „Amerikas Duschen wieder großartig zu machen“, wie es in einer offiziellen Mitteilung aus dem Weißen Haus heißt.
Die Vorschrift zur Wassereinsparung in Duschen war ursprünglich 1992 eingeführt und unter Präsident Barack Obama 2011 verschärft worden. Damals lag der maximale Durchfluss pro Minute bei 2,5 Gallonen (ca. 9,5 Liter). Nun ist diese Obergrenze Geschichte.
„Ich dusche gern – und kümmere mich um mein schönes Haar“
Donald Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit (2017–2021) wiederholt über die Regelung geklagt. In einer früheren Pressekonferenz sagte er: „Kein Wasser kommt aus der Dusche. Es tröpfelt, tröpfelt, tröpfelt. Also, was passiert: Du stehst zehnmal so lange in der Dusche.“ Schon damals hatte er versucht, die Vorschriften zu lockern – mit begrenztem Erfolg. Nach seiner erneuten Amtsübernahme im Januar 2025 hat er nun durchgesetzt, was ihm lange ein persönliches Anliegen war.
„Was mich betrifft, ich dusche gern – und kümmere mich um mein schönes Haar“, erklärte Trump bei der feierlichen Unterzeichnung des Dekrets im Weißen Haus. Er nannte die bisherigen Vorschriften ein Symbol für übermäßige Bürokratie und eine unnötige Einschränkung der persönlichen Freiheit.
Regelung sorgt für politische und gesellschaftliche Debatten
Die Entscheidung stieß umgehend auf Kritik von Umweltorganisationen und Demokraten. Diese warnen vor negativen Folgen für den Wasserverbrauch und die Energiebilanz. „Weniger Wasser bedeutet weniger Energie zum Erhitzen – das ist gut für Umwelt und Klima“, sagte die US-Umweltschutzorganisation NRDC (Natural Resources Defense Council) in einer ersten Reaktion.
Unter Trumps Vorgänger Joe Biden waren die Effizienzmaßnahmen nach 2021 wieder in Kraft gesetzt worden. Die Biden-Regierung hatte betont, dass moderne Duschsysteme auch mit geringerem Wasserdruck effizient reinigen könnten.
Trumps Argument: Weniger Regeln, mehr Freiheit
In der offiziellen Mitteilung des Weißen Hauses wurde das Dekret mit der Notwendigkeit begründet, die amerikanische Wirtschaft zu entlasten und die persönliche Freiheit der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. „Überregulierung hat unser tägliches Leben erstickt – das ändert sich jetzt“, hieß es dort wörtlich.
Neben dem Duschdruck hatte Trump auch in der Vergangenheit gegen andere Energieeffizienzvorgaben gewettert, etwa für Glühbirnen oder Geschirrspüler. Seine Politik zielt darauf ab, Regeln abzubauen, die seiner Meinung nach „den Alltag unnötig kompliziert machen“.
Hintergrund: Wasserverbrauch in den USA
Nach Angaben der US-Umweltschutzbehörde EPA verbraucht ein durchschnittlicher amerikanischer Haushalt täglich rund 300 Gallonen Wasser (ca. 1.135 Liter). Duschen machen davon rund 17 Prozent aus. Effiziente Duschköpfe gelten daher als wichtiger Bestandteil nachhaltiger Wasserpolitik.
Die Lockerung der Vorgaben könnte dazu führen, dass der Wasserverbrauch in privaten Haushalten wieder steigt – insbesondere in Regionen wie Kalifornien, wo Wasserknappheit seit Jahren ein akutes Problem ist.
Ein Rückschritt oder ein Zeichen von Freiheit?
Die öffentliche Meinung zum Thema ist gespalten. Während viele Bürgerinnen und Bürger die Entscheidung begrüßen und sich über mehr Wasserdruck freuen, warnen Experten vor langfristigen Folgen. Auch im US-Kongress dürften die Diskussionen weitergehen. Die Demokraten könnten versuchen, das Dekret auf gesetzlichem Weg rückgängig zu machen.
Ob die Regelung dauerhaft Bestand hat, wird auch von den kommenden Wahlen abhängen – und vom politischen Gleichgewicht in Washington.
Mit der Rücknahme der Wasserdruckbegrenzung setzt Donald Trump ein deutliches Zeichen für Deregulierung und persönliche Freiheit – und macht damit eine langjährige Umweltmaßnahme rückgängig. Die Debatte zwischen Komfort und Klimaschutz dürfte in den USA damit erneut aufflammen.