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Ukraine und Russland setzen größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn fort

by Ryan Maxwell
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Ukraine und Russland setzen größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn fort

Ukraine und Russland haben sich darauf geeinigt, den größten Gefangenenaustausch seit Beginn des Krieges fortzusetzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte in seiner abendlichen Videobotschaft an, dass der Austausch heute und am Sonntag weitergehen soll. Auch das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass in den nächsten Tagen jeweils 1.000 Gefangene getauscht werden.

Am Freitag wurden auf beiden Seiten jeweils 390 Gefangene freigelassen. Die Ukraine befreite drei Frauen und 387 Männer, die von Russland festgehalten wurden. Diese Soldaten verteidigten unter anderem die Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Charkiw und Cherson. Alle freigelassenen Soldaten erhalten medizinische Untersuchungen und psychologische Unterstützung.

Russland gab bekannt, 270 Kriegsgefangene und 120 Zivilisten aus ukrainischer Gefangenschaft freigelassen zu haben. Einige der Zivilisten stammen aus Gebieten, die zeitweise von Kiew kontrolliert wurden, darunter die russische Region Kursk. Die freigelassenen Personen wurden zunächst nach Belarus gebracht, um dort medizinische und psychologische Hilfe zu erhalten, bevor sie nach Russland zurückkehren.

Der Gefangenenaustausch wurde letzte Woche bei Gesprächen in Istanbul vereinbart. Es war das einzige konkrete Ergebnis der ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit 2022.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, Russland werde bald Bedingungen für eine Kriegsbeendigung vorlegen. Nach Abschluss des Gefangenenaustauschs wolle Russland der Ukraine einen fertigen Entwurf übergeben. Präsident Selenskyj kritisierte Russland wegen der Verzögerungen bei der Antwort auf einen Waffenstillstandsvorschlag und forderte neue Sanktionen.

Unterdessen dauern die Angriffe in der Ukraine an. Bei einem Drohnenangriff auf Kiew und Umgebung wurden mindestens acht Menschen verletzt, hauptsächlich durch herabfallende Trümmer. Die Bewohner der Hauptstadt wurden aufgefordert, Schutz zu suchen, da weitere Angriffe erwartet werden.

In Odessa stieg die Zahl der Todesopfer nach einem Raketenangriff. Zwei ballistische Raketen trafen die Stadt, wobei mehr Menschen starben als zunächst gemeldet. Bei einem weiteren Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Tschuhujiw kam eine Frau ums Leben, zwei Männer wurden verletzt. Spät am Freitag wurde in weiten Teilen der Ukraine, auch in Kiew, Luftalarm ausgelöst.

Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte an, die Waffenexporte Russlands auszuweiten. Er betonte, dass trotz der Versorgung der Truppen in der Ukraine die Exportlieferungen gesteigert werden müssen. Russland habe derzeit Militärbestellungen im Wert von Milliarden Euro. Neue staatliche Anreize sollen die Rüstungsindustrie stärken, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

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