US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat erneut für Schlagzeilen gesorgt. Laut einem Bericht der New York Times teilte er im März sensible Informationen über einen US-Angriff auf die Houthi-Miliz im Jemen in einem privaten Chat auf dem Messenger-Dienst Signal. In dieser Chatgruppe waren unter anderem seine Ehefrau, sein Bruder und sein Anwalt. Die Enthüllung sorgt für großen Druck auf die Trump-Regierung, da bereits zuvor Details dieses Falls öffentlich geworden waren. Eine Untersuchung ist im Gange.
Familien-Chat mit brisanten Inhalten
Nach Angaben der New York Times soll Hegseth in der Signal-Gruppe dieselben Informationen weitergegeben haben, die bereits im März vom Magazin The Atlantic veröffentlicht wurden. In den Nachrichten ging es unter anderem um den Zeitplan der Luftangriffe auf die Houthi-Miliz, die als radikal-islamisch eingestuft wird. Die Quelle beruft sich auf vier Personen, die mit den Vorgängen vertraut sein sollen.
Brisant: Auch Hegseths Ehefrau Jennifer, früher Produzentin beim US-Sender Fox News, soll an hochsensiblen Treffen mit ausländischen Militärvertretern teilgenommen haben. Sie war demnach mehr als nur eine stille Beobachterin.
Chat-Leak zieht weitere Kreise
Im März war der Fall bereits durch einen Bericht von The Atlantic bekannt geworden. Der Chefredakteur Jeffrey Goldberg war aus Versehen in eine Signal-Chatgruppe eingeladen worden, in der sich hochrangige Mitglieder der US-Sicherheitsbehörden austauschten. Der Vorfall führte zu internen Ermittlungen im US-Verteidigungsministerium.
Drei Mitarbeiter wurden daraufhin suspendiert. Doch die Aufklärung scheint schleppend zu verlaufen. Auch ehemalige Vertraute Hegseths, darunter Dan Caldwell, äußerten sich nun öffentlich.
Ehemalige Mitarbeiter kritisieren Umgang der Regierung
Dan Caldwell, einst enger Berater von Hegseth, schrieb auf X (vormals Twitter):
„Wir sind unglaublich enttäuscht über die Art und Weise, wie unser Dienst im Verteidigungsministerium beendet wurde.“
Er ergänzte: „Bis heute wurde uns nicht erklärt, warum genau gegen uns ermittelt wird oder ob es überhaupt eine echte Untersuchung gibt.“
Unterstützt wurde er von Darin Selnick, ehemaliger stellvertretender Stabschef, und Colin Carroll, Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers. Alle drei zeigten sich frustriert über den Verlauf der internen Prüfung.
Pentagon reagiert: „Trump-feindliche Medien übertreiben“
Pentagon-Sprecher Sean Parnell reagierte scharf auf die Berichterstattung:
„Die Medien haben die Aussagen enttäuschter Ex-Mitarbeiter als alleinige Quelle verwendet. Die Trump-hassenden Medien wollen jeden zerstören, der die Agenda des Präsidenten unterstützt.“
Auch das Weiße Haus stellte sich hinter Hegseth. Sprecherin Anna Kelly warf den entlassenen Mitarbeitern vor, die Wahrheit zu verdrehen, um persönliche Ziele zu verfolgen.
Schumer: Hegseth muss entlassen werden
Inzwischen wird der politische Druck stärker. Der demokratische Fraktionsführer im US-Senat, Chuck Schumer, forderte offen die Entlassung von Verteidigungsminister Hegseth.
Auf X schrieb Schumer:
„Immer wieder erfahren wir, wie Pete Hegseth durch unbedachtes Handeln Leben riskiert. Und Trump ist zu schwach, ihn zu entlassen. Hegseth muss gehen.“
Es bleibt unklar, wie sich Präsident Trump zu dem Fall positionieren wird. Eine Entlassung Hegseths würde als Schwäche ausgelegt – ein Eindruck, den Trump vor der Wahl unbedingt vermeiden will.
Bisher kein Ende in Sicht
Die Untersuchungen des Verteidigungsministeriums dauern an. Ob es zu weiteren personellen Konsequenzen kommt, ist offen. Klar ist jedoch: Der Umgang mit vertraulichen Informationen steht erneut im Zentrum der Kritik an der US-Regierung unter Donald Trump.
Die Opposition verlangt mehr Transparenz und fordert Konsequenzen. Auch in den Medien wird weiter spekuliert, ob es noch mehr Chatgruppen oder weitere undichte Stellen gibt.
Der erneute Vorfall rund um die Signal-Chats von Pete Hegseth wirft Fragen auf zur Datensicherheit im US-Verteidigungsministerium. Die interne Kommunikation in höchsten Regierungskreisen scheint anfällig für Lecks zu sein – mit potenziell gefährlichen Folgen. Politisch ist der Schaden groß, und der Druck auf Präsident Trump wächst.