Riad – Die USA beginnen heute in Saudi-Arabien eine neue Gesprächsrunde mit Russland über eine begrenzte Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Bereits zuvor hatten sich US-Diplomaten mit Vertretern der Ukraine getroffen, um mögliche Friedenswege auszuloten. Laut einem Bericht der New York Times könnten weitere Gespräche mit der Ukraine folgen. Die Verhandlungen in Riad erfolgen getrennt zwischen den USA, der Ukraine und Russland.
Ukraine bewertet Gespräche als konstruktiv
Die Ukraine äußerte sich positiv zu den bisherigen Gesprächen. Verteidigungsminister Rustem Umjerow erklärte auf Facebook: “Die Gespräche waren konstruktiv und informativ – wir haben wichtige Fragen erörtert, vor allem im Energiebereich.” Präsident Wolodymyr Selenskyj habe der Delegation das Ziel gesetzt, einen “ehrenhaften und dauerhaften Frieden” für die Ukraine und Europa zu erreichen.
Verzicht auf Angriffe gegen Energieanlagen im Fokus
Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht eine mögliche Waffenruhe, beginnend mit einem Verzicht auf Angriffe gegen Energieanlagen. Dies wurde bereits in einem Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump erörtert, jedoch ohne konkrete Vereinbarungen zur Umsetzung.
Beide Konfliktparteien setzen derzeit auf massive Drohnenangriffe. Die Ukraine fordert Schutzmaßnahmen für ihre Infrastruktur, während Russland eine sichere Schifffahrtsroute im Schwarzen Meer thematisieren möchte. Die USA bringen eine temporäre Waffenruhe für das Gewässer ins Gespräch.
USA setzen auf umfassende Diplomatie
Die USA sind mit mehreren Teams in Riad vertreten. Neben Sondergesandtem Keith Kellogg soll auch Sicherheitsberater Mike Waltz an den Gesprächen teilnehmen.
Präsident Selenskyj betonte auf X: “Unser Team arbeitet konstruktiv, und die Diskussionen sind nützlich. Doch unabhängig von den Verhandlungen müssen wir Putin dazu drängen, die Angriffe zu stoppen.” Russland wird in Riad durch den Außenpolitiker Georgi Karassin und Geheimdienstler Sergej Besseda vertreten.
Russland hält an militärischen Angriffen fest
Trotz der laufenden Verhandlungen setzte Russland seine Angriffe auf Kiew fort. In der dritten Nacht in Folge wurden Luftangriffe auf die ukrainische Hauptstadt gemeldet. Dabei wurde eine Person verletzt, mehrere Häuser wurden beschädigt. Im Gegenzug griff die Ukraine russische Ziele mit Drohnen an. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass 28 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien.
Brand in russischem Öllager dauert an
In der russischen Region Krasnodar kämpfen Feuerwehrleute weiterhin gegen einen Brand in einem Öllager, der durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelöst worden sein soll. Laut lokalen Behörden brennt ein Treibstofftank noch immer. Die Ukraine äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
Friedensverhandlungen: Hoffnung und Skepsis
US-Präsident Trump erklärte, dass er den Krieg so schnell wie möglich beenden wolle und die Chancen gut stünden. US-Sondergesandter Steve Witkoff, der Putin kürzlich in Moskau traf, sagte: “Ich habe das Gefühl, er will Frieden.” Der Kreml dämpfte jedoch die Erwartungen. Sprecher Dmitri Peskow erklärte: “Wir stehen erst am Anfang dieses Weges.”