Die lange erwartete Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers rückt näher, und viele Hamburgerinnen und Hamburger sind gespannt, wie sich das neue Einkaufs- und Erlebniszentrum auf die Stadt auswirken wird. Nachdem das Projekt mehrfach verschoben wurde, wird das Westfield nun endlich am Dienstagnachmittag offiziell eröffnet. Das neue Einkaufszentrum in der Hafencity soll mit rund 170 Geschäften, Restaurants und Unterhaltungsmöglichkeiten, wie einem Kino, zu einem Magneten für Shopping-Fans und Touristen werden. Doch nicht alle sind begeistert von der neuen Konkurrenz im Hamburger Einzelhandel.
Die Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers
Am Dienstag, den 8. April, wird das Westfield Hamburg-Überseequartier feierlich eröffnet. Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), wird das Einkaufszentrum um 14:30 Uhr einweihen. Ab 16 Uhr können die ersten Besucher das Zentrum betreten. Für viele Hamburgerinnen und Hamburger ist dies ein Anlass zur Freude, denn das Westfield verspricht ein modernes Shoppingerlebnis in der Hafencity, einem der aufregendsten Stadtteile Hamburgs.
Das Westfield Hamburg-Überseequartier ist das neueste Großprojekt in der Stadt und wurde über einen Zeitraum von acht Jahren gebaut. Es soll nicht nur eine Vielzahl an Geschäften bieten, sondern auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie. Neben den 170 Läden wird es zahlreiche Gastronomiebetriebe geben, die zum Verweilen einladen, sowie verschiedene Entertainment-Angebote wie ein Kino. Das Westfield wird damit zu einem zentralen Anlaufpunkt für Shopping-Liebhaber und Touristen gleichermaßen.
Reaktionen der Einzelhändler und Experten
Doch die Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers sorgt nicht nur für Freude. Es gibt auch viele Bedenken, vor allem bei den Einzelhändlern in der Innenstadt und in anderen Bezirken. Brigitte Nolte, Vorsitzende des Handelsverbands Nord, äußert sich kritisch. “Hamburg hat keinen Mangel an Einzelhandelsflächen – ganz im Gegenteil”, sagt Nolte. Sie befürchtet, dass das neue Einkaufszentrum die Konkurrenz auf dem Hamburger Markt verschärfen und Kaufkraft von den etablierten Einzelhändlern abziehen wird.
Thomas Krüger, Professor für Stadtplanung an der Hafencity Universität, teilt diese Befürchtung. Er spricht von einer “sehr, sehr starken Konkurrenz” für den innerstädtischen Einzelhandel und die Shoppingzentren in den anderen Stadtteilen. Das Westfield Hamburg-Überseequartier werde ein “hochattraktiver Magnet” für das konsumorientierte Publikum werden. Viele Hamburger Einzelhändler fragen sich, wie sie sich gegen die Übermacht des neuen Einkaufszentrums behaupten können.
Optimismus in der Innenstadt
Nicht alle reagieren negativ auf das neue Einkaufszentrum. Hamburgs City-Managerin Brigitte Allkemper zeigt sich optimistisch. Sie ist überzeugt, dass das Westfield nicht nur der Hafencity zugutekommen wird, sondern auch der Innenstadt. “Die Innenstadt wird definitiv davon profitieren”, sagt sie. Zwar werde in der Anfangszeit der Schwerpunkt auf dem Westfield liegen, aber mit der Zeit werde sich auch der Einzelhandel in der Innenstadt weiterhin behaupten können. Allkemper ist der Meinung, dass das neue Einkaufszentrum mehr Touristen anlocken und damit auch die City bereichern wird.
Die City-Managerin verweist auf die bisherigen Erfahrungen in anderen Städten, in denen ähnliche Projekte erfolgreich waren und den Handel insgesamt gestärkt haben. Sie hofft, dass das Westfield zu einer Bereicherung für Hamburg wird und der Einzelhandel in der Stadt insgesamt davon profitieren kann.
Protest gegen Arbeitsbedingungen
Trotz der vielen positiven Erwartungen gibt es auch kritische Stimmen in Bezug auf den Bau des Westfield Hamburg-Überseequartiers. Während der achtjährigen Bauzeit gab es immer wieder Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen auf der Baustelle. Sechs Arbeiter kamen laut der Gewerkschaft IG BAU ums Leben, was die Kritik an den Sicherheitsstandards verstärkte.
Zum Zeitpunkt der Eröffnung ist ein Protest geplant, bei dem gegen die schlechten Arbeitsbedingungen auf der Baustelle demonstriert wird. Die Gewerkschaft IG BAU fordert bessere Sicherheitsvorkehrungen und eine gründliche Untersuchung der Vorfälle. Die Proteste werden vor allem von den Arbeitervertretern getragen, die auf die unsicheren Arbeitsbedingungen hinweisen, die während der Bauzeit herrschten. Die Gewerkschaft hat angekündigt, bei der Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers mit einer öffentlichen Kundgebung auf diese Missstände aufmerksam zu machen.
Ein viel diskutiertes Projekt
Das Westfield Hamburg-Überseequartier ist ein Projekt, das in Hamburg viel diskutiert wurde. Während einige die Eröffnung des Einkaufszentrums als Chance für die Stadt und den Einzelhandel sehen, gibt es auch kritische Stimmen. Die Konkurrenz im Einzelhandel wird größer, und viele kleinere Geschäfte fragen sich, ob sie mit der neuen Konkurrenz mithalten können. Gleichzeitig gibt es aber auch die Hoffnung, dass das Westfield als Magnet für Touristen und Shopper fungieren wird und somit auch positive Auswirkungen auf die anderen Stadtteile hat.
Die Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers wird mit Spannung erwartet, und es bleibt abzuwarten, wie sich das Einkaufszentrum auf den Einzelhandel in der Stadt auswirken wird. Wird es ein Erfolg, der die Hamburger Innenstadt bereichert, oder wird es zu einer weiteren Herausforderung für den lokalen Einzelhandel?
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich das neue Einkaufs- und Erlebniszentrum auf Hamburg auswirken wird. Sicher ist, dass die Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers ein wichtiger Meilenstein für die Stadt darstellt. Gleichzeitig ist es ein Projekt, das nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich bringt.